[Ver]WANDL­UNG – Welten­kreis Erde

Martin Steinert
François Schwamborn

Gemeinsam + heilsam den Wandel im Netzwerk der weltweiten UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate gestalten

Kunstprojekt „[Ver]Wandlung – Weltenkreis Erde“

Weltenkreis

Der künstlerische Prozess (Hintergrund)

Auf Initiative des Regionalverbandes Saarbrücken widmet sich seit 2020 ein prozessorientiertes Kunstprojekt im UNESCO-Bio­sphä­ren­reservat Bliesgau der Zukunft der Erde. Die Schauplätze des Kunstprojektes sind die kath. Kirche Maria Heimsuchung in Auersmacher und der KulturOrt Wintringer Kapelle auf dem Wintringer Hof. Beide Orte liegen im UNESCO-Bio­sphä­ren­reservat Bliesgau, das als Modellregion und „Ideenlabor“ für ein zukunftsfähiges Miteinander von Mensch und Natur steht.

Mit dem Kunstprojekt soll im Rahmen der Regionalentwicklung erforscht werden, inwieweit sich ökologisches Denken und Handeln durch flankierende künstlerische Prozesse intensivieren lässt. Ziel ist, mittels der Sprache der Kunst und der Kultur, eine Annäherung zu einem ökologisch und ethisch tragfähigen Verhältnis zwischen Mensch und Natur zu inspirieren und den globalen Kontext zu visualisieren. Die beteiligten Künstler sind Martin Steinert (Bildhauer) und François Schwamborn (Lichtkunst).

Eine zusätzliche Komponente verwebt die Entstehung der Kunstwerke mit inhaltlichen Essenzen, die den Prozess und seine Vision in poetischer und im weitesten Sinne auch philosophischer Sprache umschreiben. Diese Rolle übernimmt der Kurator und Ideengeber des Kunstprojektes Peter Michael Lupp vom Regionalverband Saarbrücken, der den gesamten künstlerischen Prozess inhaltlich begleitet, weiterformt und forschend reflektiert und dokumentiert. Das bildnerische Werk ist demnach nicht nur was das Auge erkennen kann, sondern auch das, was sich durch künstlerisches [poetisches] Sehen und Denken im Zusammenspiel mit Ort, Raum und Zeit hinein- und weiterentwickeln lässt.

Der gesamte Prozess wurde bislang durch die Corona-Pandemie überschattet, die überdeutlich das Verhältnis der Menschheit zur Natur zur Sprache bringt und nach Antworten ringt.

Hintergrundinformationen

Prozessphase 2020: Katholische Kirche Maria Heimsuchung Auersmacher

Mensch Heil oder Dorn der Schöpfung
Formelkugel

Im Rahmen der Passionsspiele Auersmacher formte der Bildhauer Martin Steinert über dem Altar der kath. Kirche Maria Heimsuchung in Auersmacher eine überdimensionierte Dornenkrone. Scheinbar schwebend über dem Altar zitiert das Bild eine Menschheit, die sich als Krone der Schöpfung versteht und den Planeten Erde zunehmend mit Dornen übersät. Der Lichtkünstler François Schwamborn hatte auf diese Skulptur der Dornenkrone 2020 eine Lichtinstallation projiziert, die die differenten Sichtweisen und Beweggründe der Menschheit zur Zukunft der Erde zum Ausdruck brachte.

Weitere Informationen und Film Buchcover Mensch Heil oder Dorn der Schöpfung

Brevier zum Projekt (44 Seiten, illustriert, Preis 3,– €), erhältlich vor Ort und über pm.lupp@web.de

Prozessphase 2021: KulturOrt Wintringer Kapelle

Weltenkreis

Im Rahmen der jährlichen Kunstprojekte realisierte der Bildhauer Martin Steinert am KulturOrt Wintringer Kapelle im April 2021, in gleicher Technik wie in Auersmacher, eine hölzerne Skulptur in Form einer Kugel. Sie trägt den Titel „[Ver]Wandlung – Weltenkreis Erde“ und reagiert im künstlerischen Prozess auf die Installation „Dornenkrone“ (Mensch – Heil oder Dorn der Schöpfung), die der Künstler 2020 in der kath. Kirche Maria Heimsuchung in Auersmacher geschaffen hat.

Die Skulptur „Weltenkreis Erde“ artikuliert über die Sprache der Kunst den heilsamen Prozess eines sozialen und ökologischen Wandels der Menschheit zugunsten einer besseren Welt. Im globalen Netzwerk von derzeit 714 UNESCO-Bio­sphä­ren­reservaten kann diese „Verwandlung“ eine besondere Dynamik erfahren. Um das weltumspannende Netzwerk der „Ideenlabore“ zu visualisieren, wurden im Entstehungsprozess der Skulptur mit der Beteiligung von vielen Menschen vor Ort grün eingefärbte Holzsegmente in die Skulptur eingefügt. Jedes einzelne Holzsegment steht für ein UNESCO-Bio­sphä­ren­reservat auf der Erde.

Formelkugel

Wirklichkeiten neu und anders sehen: Die künstlerische Ausdrucksform

Die beiden Symbolbilder „Dornenkrone“ und „Weltenkreis Erde“ wurden von dem Bildhauer Martin Steinert durch das Ineinanderfügen, Verbinden und Vernetzen von Segmenten aus regionalem Holz geformt. Diese Technik verbildlicht in hohem Maße die Interaktion von unzähligen menschlichen Sichtweisen und Vorstellungen bei der Gestaltung von Leben[s]Räumen und Zukunft. Durch die Verbindung der Hölzer zu der Kugel „Weltenkreis Erde“ kommt die Verantwortung jedes UNESCO-Bio­sphä­ren­reservates (grünes Holzsegment), aber auch jedes einzelnen Menschen für die Statik des Ganzen zum Vorschein. Nur auf der Grundlage von Eigenverantwortung, Wissen und Handeln, kann der gesamtgesellschaftliche Wandel neu verhandelt werden!

Die Leerstellen im Gefüge der Skulpturen verdeutlichen die Relevanz von Transparenz als Grundlage für einen synergetischen äußeren und inneren Zusammenhalt der UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate. Vernetztes ökologisches Denken wird in einer immer komplexeren Lebenswelt zum Impulsgeber für den gesellschaftlichen und kulturellen Wandel. Durch einen wirksamen Austausch und Wissenstransfer können sich Leerstellen sukzessive durch Wissen „was die Welt im Innersten zusammenhält“ (Goethe) verwandeln.

Weltenkreis

Auf einer weiteren Symbolebene nehmen die grünen Holzsegmente Bezug auf den europäischen „Green Deal“, der sich als Wandelprojekt für Klima und Mensch versteht und sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2050 die Netto-Treibhausemissionen auf null zurückzuführen, eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren und wichtige Bodendiversitätsziele zu erreichen. Dieser „Green Deal“ könnte zum Identifikationsprojekt für den gesamten Weltenkreis werden.

Mitwirkung und Beteiligung

Der Entstehungsprozess der Skulptur „Weltenkreis Erde“ vollzog sich unter der Mitwirkung/Beteiligung von Menschen vor Ort. Die 714 Holzsegmente wurden von Beschäftigten der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Obere Saar zugeschnitten und mit einer grünen Öko-Farbe eingefärbt. Mitarbeitende und Gäste des Wintringer Hofes konnten sich auf diese Weise schon in der Entstehungsphase der Skulptur aktiv am künstlerischen Prozess beteiligen und symbolisch einen Impuls für den Wandel setzen.

Bildergalerie

Impulse des Wandels der Jungen Bühne Auersmacher

Auf Initiative der Amateurschauspielgruppe „junge bühne auersmacher“ entsteht darüber hinaus in der kath. Kirche Maria Heimsuchung in Auersmacher im Blickfeld der „Dornenkrone“ ein Miniatur-Modell „Weltenkreis Erde“. Im Jahresverlauf werden Impulse des Wandels in eine bessere Welt öffentlichkeitswirksam eingewebt (Kontakt: Josef Lang, josef.lang@vodafonemail.de).

Kunstwandern für den Wandel

Beide Schauplätze werden über einen imaginären „Weg des Wandels“ verbunden. Die Wegführung folgt den Wegen der Jakobspilger, dem „Sternenweg“, mit wunderbaren Blickachsen in die alte Kulturlandschaft des Bliesgaus (einfache Wegstrecke ca. 6 km).

Weg des Wandels Broschüre mit poetischen Texten zur Inspiration

Wissenstransfer: Durch die Kunst zur Welt sprechen

Das Bild „[Ver]Wandlung – Weltenkreis Erde | Gemeinsam + heilsam den Wandel im Netzwerk der weltweiten UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate gestalten“ (Anschreiben/Fotografien/Kurzdarstellung) wird im Mai/Juni 2021 vom Bio­sphä­ren­zweckverband Bliesgau an alle 714 UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate der Welt gesendet. Aufgerufen wird dazu, ein Zeichen der Verbundenheit in Form eines Zitates für den Wandel sowie einen Hinweis auf eigene Kunstprojekte zur Nachhaltigkeit zurückzusenden. Alle Rücksendungen werden virtuell auf der Internetseite des Bio­sphä­renzweckverbandes Bliesgau dargestellt.

Erstmals wird damit durch ein Kunst­projekt, die globale Wirkkraft der UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate visualisiert.

Mit dem Kunstprojekt soll im Rahmen der Regionalentwicklung erforscht werden, inwieweit sich ökologisches Denken und Handeln durch flankierende künstlerische Prozesse intensivieren lässt. Das Projekt versteht sich als Beitrag zur kulturellen Bildung für nachhaltige Entwicklung und liefert zudem ein Beispiel zur MAB-Aktion PROUD TO SHARE, das eine internationale Vernetzung bei der nachhaltigen Wissensvermittlung vorantreiben möchte. Hintergrund: Auf der ganzen Welt arbeiten engagierte, ideenreiche Menschen daran, die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 beschlossenen „Agenda 2030“ mit ihren 17 „Sustainable Development Goals (SDGs)“ (globale Nachhaltigkeitsziele) zu erreichen. Die Kampagne „#ProudtoShare — Tell the story of your biosphere reserve and get the chance to inspire the world!“ des UNESCO-MAB-Programms hat zum Ziel, diese Aktivitäten vor den Vorhang zu bringen und so zu zeigen, wie Biosphärenreservate durch das Engagement ihrer Bewohner erfolgreich zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele beitragen.

Jedes Kunstwerk ist ein Augenblick; jedes gelungene ein Einstand, momentanes Innehalten des Prozesses, als der es dem beharrlichen Auge sich offenbart. Sind die Kunstwerke Antworten auf Ihre eigene Frage, so werden sie dadurch selber erst recht zu Fragen.

Theodor W. Adorno in „Ästhetische Theorie“, um 1970

Künstlerisches Sehen und Denken erlernen und üben

Fortsetzung des transformativen künstlerischen Prozesses nach Vollendung des Kunstwerkes

Mit der Vollendung der Skulptur „[Ver]Wandlung – Weltenkreis Erde am KulturOrt Wintringer Kapelle“ hat der Bildhauer Martin Steinert behutsam ein imposantes Bild zur Ästhetik des mittelalterlichen Refugiums geschaffen, dessen Struktur und Oberfläche auf den ersten Blick den globalen Netzwerkgedanken der UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate assoziiert. Die Konzeption des Kunstprojektes will es jedoch nicht ausschließlich bei einem ausdrucksstarken Ersteindruck bewenden lassen und sucht mit forschendem Blick weiter in den Wahrnehmungen der Betrachter, um den verwandelnden Charakter künstlerischer Prozesse offenzulegen.

In dieser Phase des Projektes geht es um die Erweiterung der menschlichen Wahrnehmung und des weltlichen Raumes durch die Einübung von künstlerischem Sehen, Denken und Gestalten als geistiges Werkzeug. Über dieses „Werkzeug“ verfügt jeder Mensch und zu diesem schöpferischen Akt sind grundsätzlich alle Menschen befähigt, die sich dafür öffnen. Ziel ist es, Erkenntnisse der Wissensverarbeitung bzw. Wissensvermittlung zu erhalten, wenn dabei Kunst zum Bindeglied wird. Womöglich erweitert sich auf diese kreative Art und Weise der menschliche Gestaltungsraum.

Künstlerisches [poetisches] Sehen bedeutet in diesem Kontext, sich mit wachen Augen und allen Sinnen neugierig, erkundend, bildend, forschend auf ästhetische Phänomene, Bilder, [Kunst]Werke einzulassen, die uns im Alltag das „DaSein“ schenkt. Künstlerisches Denken erschließt sich aus dieser intensiveren und genaueren [Welt]Wahrnehmung und der langsamen Annäherung an das, um was es eigentlich im Leben geht. Beides ist eine poetische und damit höchst lebendige Form von Erkenntnis, die im übertragenen Sinne die Gedanken wie ein berührendes Gedicht auszuformen vermag!

Die Komponenten dieser neuen Seh- und Denkschulung erfordern Übung und eine Sammlung aus der Zerstreutheit des Lebensalltags. In dieser ungeteilten Aufmerksamkeit kann sich – auch losgelöst von einer direkten Begegnung mit Kunst – die Möglichkeit eröffnen, Unsichtbares zu erkennen, um daraus neue Perspektiven zu gewinnen. Künstlerisches [poetisches] Sehen und Denken kann so zu neuen Einsichten gegenüber der Wirklichkeit führen, um das „DaSein“ sinnvoller, erfüllter und damit nachhaltiger zu gestalten.

Auf diese schöpferische Art und Weise der Bild- und Ortsbetrachtung möchte die Installation „Weltenkreis Erde“, neben ihrer äußeren Hülle, auch in einem tieferen und [ver]wandelten Sinn begreifbar werden und ein inspirierendes Beispiel geben. Jede Deutung ist zulässig. Hierin liegt die transformative Kraft einer engagierten Kunst. Sie kann unseren Blick auf die Welt und Wirklichkeit verändern. Der gesamte künstlerische Prozess ist in dieser Erkenntnis verortet. Der Weg dorthin ist ein ungewohntes Übungsfeld und Experiment zugleich und braucht vor allem Menschen, die sich neugierig und spielerisch auf eine neue Weltwahrnehmung einlassen, ohne diese zu idealisieren.

Sich und die Welt von der Kunst [ver]wandeln lassen

Sie sind daher herzlich eingeladen, einmal ganz bewusst Ihre Fähigkeiten künstlerisch [poetisch] zu sehen und zu denken und vor Ort auszuloten. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen bei dieser Übung mitteilen und sich auf diese Weise am künstlerischen Prozess beteiligen würden. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag, neue Wege bei der ästhetischen und kulturellen Bildung für nachhaltige Entwicklung zu erforschen!

Anleitung und Fragen zur Übung des künstlerischen Sehens und Denkens

Bitte nehmen Sie sich Zeit, das Kunstwerk und den Ort aufmerksam und geduldig zu betrachten und auf sich einwirken zu lassen. Lesen Sie die Informationen zu den Hintergründen des Kunstwerkes und des Ortes und auch das Gedicht dazu. Umgehen Sie achtsam das mittelalterliche Kulturdenkmal KulturOrt Wintringer Kapelle und nehmen Sie sich Zeit, in aller Stille, im Innenraum des Ortes innezuhalten. Ertasten Sie mit allen Sinnen den Raum und spüren Sie Ihren Gedanken und inneren Bildern nach. In diesem meditativen Zustand kann der Verstand neue Verknüpfungen herstellen. Diese schöpferische Auseinandersetzung mit dem Ort und der Kunst ist eine wesentliche Voraussetzung einen Wandel der Sichtweisen einzuleiten.

Ihre Beteiligung am künstlerischen Prozess

Was hat diese wache und achtsame Beobachtung und Auslotung des mittelalterlichen Ortes in der Gegenüberstellung der Kunst der Gegenwart bei Ihnen ausgelöst? Können Sie Ihre Impulse in einer Zeichnung, einer Musik oder einem kleinen Text festhalten? Kennen Sie ein Gedicht oder eine Musik die ihre Gedanken und Emotionen zu dem Thema [Ver]Wandlung umschreibt?

Können Sie sich vorstellen, künstlerisches Sehen und Denken als eine neue Art der Wahrnehmung auch im Alltag zu praktizieren?

Übersenden Sie uns Ihre Impulse

Peter Michael Lupp, Kulturreferent Regionalverband Saarbrücken
Fachdienst Regionalentwicklung und Planung
Saarbrücker Schloss
66119 Saarbrücken
Tel. 0681 / 506-6006
E-Mail pm.lupp@web.de

Weltweiter Aufruf in das Weltnetz der UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate

Das Bild „[Ver]Wandlung – Weltenkreis Erde | Gemeinsam + heilsam den Wandel im Netzwerk der weltweiten UNESCO-Biosphärenreservate gestalten“ wurde bereits auf der Internetseite der UNESCO veröffentlicht. In einer Rundmail, im Rahmen des 50. Jubiläums des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ an alle 714 UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate weltweit, wurde das ungewöhnliche Kunstprojekt vorgestellt. Damit einher erging ein internationaler Aufruf, ein Zeichen der Verbundenheit in Form eines Zitates für den Wandel sowie einen Hinweis auf eigene Kunstprojekte zur Nachhaltigkeit, zurückzusenden. Dadurch wird in besonderem Maße die Wirkkraft der Kunst und der Poesie innerhalb der globalen Gemeinschaft der UNESCO-Biosphärenreservate hervorgehoben und verbreitet!

Erstmals wird damit durch ein Kunst­projekt die globale Wirkkraft der UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate visualisiert.

Das prozessorientierte Kunstprojekt liefert damit ein Beispiel zur MAB-Aktion PROUD TO SHARE, das eine internationale Vernetzung bei der nachhaltigen Wissensvermittlung vorantreiben möchte. Hintergrund: Auf der ganzen Welt arbeiten engagierte, ideenreiche Menschen daran, die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 beschlossene „Agenda 2030“ mit ihren 17 „Sustainable Development Goals (SDGs)“ (globale Nachhaltigkeitsziele) zu erreichen. Die Kampagne „#ProudtoShare – Tell the story of your biosphere reserve and get the chance to inspire the world!“ des UNESCO-MAB-Programms hat zum Ziel, diese Aktivitäten vor den Vorhang zu bringen und so zu zeigen, wie Biosphärenreservate durch das Engagement ihrer Bewohner erfolgreich zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele beitragen.

Rückmeldungen zum Kunst­projekt „[Ver]Wandlung – Weltenkreis Erde“

Aus der Türkei von Baris Ötztürk

En güzel şiirler yazılır, Dağlarında Artvin’in, Şair olası gelir, En katı yüreklinin. Kaçkar eteklerinde, Cıvıl cıvıl kuşları, Aşk dansları ederler, Delikanlılarıyla kızları.   Mavisi, yeşili, kırmızısı, Yükseklerde beyazı, Dört mevsiminde bile, Üşütmeyen ayazı. Şair yanlış etmiş lafını, Ben düzelttim gafını, Paris'i değil dostum Artvin´i görmeden ölme.   Nejat Uygur
Die schönsten Gedichte sind geschrieben, In den Bergen von Artvin, Dichter mögliches Einkommen, Am härtesten. In den Ausläufern von Kaçkar, Zwitschernde Vögel, Sie tanzen einen Tanz der Liebe Ihre Jungen und ihre Töchter. Blau, Grün, Rot, Weiß in der Höhe, Sogar in seinen vier Jahreszeiten, Kein kalter Frost. Der Dichter hat seine Worte falsch dargestellt, Ich habe deinen Fehler behoben Nicht Paris, mein Freund Stirb nicht ohne Artvin zu sehen.   (Deutsche Übersetzung)

Baris Ötztürk belegt den Master Studiengang im Bereich „Biosphere Reserves Management“ an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde. Seine Heimatstadt ist Artvin im Nordosten der Türkei, das seit 2005 mit dem Biosphärenreservat Camili zum weltweiten Netzwerk der UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate gehört.

Eine Geschichte von einem Besuch in Artvin finden Sie in englischer Sprache in dem PDF-Download „Corn Bread Yogurt and Honey. Und Hintergrundinformationen zum Biosphärenreservat Camili auf folgender Seite, die von dem türkischen UNESCO-Nationalkomitee unterstützt wird: https://mewewhole.com/en/events-2/esd-book/corn-bread-yogurt-and-honey-life-in-camili/

Aus dem Biosphärenreservat Archipelago Sea im Südwesten Finnlands

Se här   …Skärgården behöver oss behöver vår hårdhänta kärleksbehandling för att överleva…   Lillemor Eklund
Schau   …Der Archipel braucht uns braucht unsere harte Liebesbehandlung Überleben…   (Deutsche Übersetzung)

Lillemor Eklund, geboren und aufgewachsen auf der Insel Houtskär. Während ihres Lebens veröffentlichte sie vier Bücher auf Schwedisch mit Gedichten, hauptsächlich über das Meer und die Natur des Archipels.

Mit seinen Zehntausenden von Inseln und Schären ist das Schärenmeer ein einzigartiger Ort auf der Erde. Es ist ein lebendiger Archipel mit fast 100 bewohnten Inseln. Die Kulturlandschaften und die vielen unterschiedlichen Lebensraumtypen, sowohl über als auch unter der Wasseroberfläche, machen das Schärenmeer zu einem der artenreichsten Gebiete des Landes.

Seit 1994 gehören große Teile des Archipels zum weltweiten Netzwerk der Bio­sphä­ren­reservate der UNESCO. Alle Biosphärenreservate streben danach, den Umgang des Menschen mit der Natur zu verbessern. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung, Unternehmern, Forschern, Behörden und verschiedenen Organisationen will das Biosphärenreservat des Schärenmeeres nachhaltige Lebens- und Arbeitsformen im Schärengarten finden – Wege, die eine positive Schärenentwicklung und ein sauberes Meer fördern.

Herzlich willkommen! Wir alle sind Teil der Biosphäre!

VISION

Im Biosphärenreservat des Schärenmeeres leben und arbeiten die Bewohner in einer nachhaltigen Schärenlandschaft mit einer reichen Natur, einem wohlhabenden Meer und einer lebendigen Gemeinschaft. Der Bereich kooperiert aktiv mit anderen Bereichen im In- und Ausland.

MISSION

Für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung arbeiten wir im Auftrag der UNESCO daran, lokale Lösungen für globale Herausforderungen zu finden. Das Biosphärenreservat des Archipels soll in Zusammenarbeit mit dem globalen Netzwerk der Biosphärenreservate als Modellgebiet für nachhaltige Lösungen fungieren.

Weitere Informationen: www.biosfar.fi

Skärgård Magazine

www.abo.fi/centret-for-livslangt-larande/skargard/

Wissen + Handeln. Eine engagierte Kunst inspiriert Lebensraum

Meine Kunst reagiert zumeist auf einen besonderen Ort oder ein Thema im Kontext von Kulturen und Menschen und beinhaltet daher zumeist einen partizipativen Ansatz. Menschen können sich gedanklich an meinen Werken beteiligen und sind ganz frei, sich ein eigenes Bild davon zu machen. In Zusammenhang mit der Frage, wie wir die Erde zu einem besseren Ort machen können, freue ich mich, seit 2020 an einem künstlerischen Prozess mitzuwirken, der versucht, neue Formen des kulturellen Dialogs zu entfachen. Hier wirken die unterschiedlichsten Akteure über das Format der Kunst – als Vermittlerin bei der Gestaltung des Wandels – zusammen. Dieser Prozess ist ein Experiment und Modell zugleich, das sicher auch im globalen Netzwerk der UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate einen Impuls setzen wird.

Martin Steinert, Bildhauer

Die verwandelnde Kraft der Künste kann in der aktuellen gesellschaftlich-kulturellen Krise sinnstiftend wirksam werden, wenn sie aktiv in die Prozesse der Meinungsbildung integriert wird. Wir haben uns daher mit diesem prozessorientierten Kunstprojekt zum Ziel gesetzt, über die Sprache der Kunst und Poesie, neue Wege und Formen der Verständigung und Vernetzung auszuloten, um Menschen für ein selbstbewusstes Denken und beherztes Handeln im anstehenden sozialen und ökologischen Wandel zu gewinnen.

Peter Michael Lupp, Kulturreferent Regionalverband

Die Bewahrung der Schöpfung ist die zentrale Menschheitsaufgabe des 21. Jahrhunderts. Entscheidend für einen erfolgreichen Wandel ist der Mut, alte Muster aufzubrechen und kleine unnötige Bestandserhaltung zu betreiben. Das sollte gut kommuniziert werden. Bislang wird unterschätzt, wie kulturelle Bildung für nachhaltige Entwicklung und eine gezielte engagierte Kunst dabei unterstützen kann. Die Gesellschaft sollte ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass sie überkommene Strukturen hinter sich lassen muss, um eine neue und ökologisch tragfähige Wirklichkeit aufzubauen. Dazu braucht es Mut und Kreativität. Dieses Szenario beschreibt das neue Kunstprojekt [Ver]Wandlung – Weltenkreis Erde am KulturOrt Wintringer Kapelle im Spiegel des globalen Netzwerkes der UNESCO-Bio­sphä­ren­rservate.

Peter Gillo, Regionalverbandsdirektor, Schirmherr des Projektes

Um zwischen den Vorstellungen von nachhaltigem Leben und den aktuellen gesellschaftlichen Strukturen zu vermitteln, braucht es kreative Strategien und wir müssen sicher auch ganz neue und ungewohnte Wege erproben. Nur so kann sich ein tiefgreifender Wandel der kulturellen Grundeinstellungen bewerkstelligen. Dazu liefert der künstlerische Prozess des Kunstprojektes [Ver]Wandlung – Weltenkreis Erde am KulturOrt Wintringer Kapelle einen außergewöhnlichen Beitrag. Er bringt den Menschen über das Medium der bildenden Kunst auf einer emotionalen Ebene mit dem anstehenden ethischen und ökologischen Wandel in Verbindung. Ich freue mich sehr, dass es über dieses Kunstprojekt sogar gelungen ist, einen Austausch im Weltnetz der UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate anzustoßen.

Dr. Theophil Gallo, Landrat des Saarpfalz-Kreises und Verbandsvorsteher des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau

Das Kunstprojekt „Mensch – Heil oder Dorn der Schöpfung“ hat sowohl bei allen Mitwirkenden der jungen bühne auersmacher als auch bei den Menschen, die in der katholischen Kirche Auermacher mit dem Werk in Berührung gekommen sind, eine große Resonanz erzeugt! Wir sehen uns als Bindeglied in einem künstlerischen Prozess, der aufzeigt, wie wichtig die Kulturarbeit und die Kunst bei der Gestaltung des Wandels in einer gesellschaftlich-kulturellen Krise ist, deren Ursache wohl der Raubbau der Menschheit mit ihrem eigenen Lebensraum – der Erde – ist. Wir werden diese wertvolle Kulturinitiative des Regionalverbandes Saarbrücken mit den künstlerischen Impulsen einer Schauspielgruppe begleiten, um den Menschen, die hier leben, die Bedeutung eines anstehenden Prozess eines ökologischen Wandels zu spiegeln. Das Beispiel unterstreicht die Bedeutung der Kulturarbeit in der Modellregion Biosphärenreservat Bliesgau. „Die Macht der Nächstenliebe kann die Welt verändern – [ver]wandeln. Sie kann auch den blauen Planeten, unsere einzige Erde, retten. Wir wollen Denkanstöße geben. Denken fördert die Bereitschaft zum Handeln [wandeln].

Josef Lang, Künstlerischer Leiter der Amateurschauspielgruppe „junge bühne auersmacher“

Das mittelalterliche Kulturdenkmal ist sprichwörtlich das Herzstück des Wintringer Hofes und als KulturOrt eine Keimzelle, auf die wir besonders stolz sind. Seit über 20 Jahren vollzieht sich hier auf Initiative des Regionalverbandes Saarbrücken eine Inwertsetzung zu einem KulturOrt, der mittlerweile weit über die Grenzen bekannt ist. Durch die Kunst der Gegenwart, die sich stets mit dem Ort und Themen der Nachhaltigkeit auseinandersetzt, hat sich das Kulturdenkmal zu einem Ort entwickelt, an dem Menschen Innehalten und Impulse für nachhaltige Lebensformen gewinnen. Hier kommt es immer wieder zu Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung – ein Zeichen der Inklusion. Damit vollzieht sich auf dem Wintringer Hof ein fruchtbares Zusammenwirken von sozialem Auftrag, ökologischer Landwirtschaft, Gastfreundschaft, Kunst und Kultur. Das aktuelle Kunstprojekt [Ver]Wandlung, das in einer Skulptur des Bildhauers Martin Steinert auch die globale Vision der UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate zum Thema macht, bringt dies in beeindruckender, künstlerischer Sprache zum Ausdruck.

Klaus Posselt, Geschäftsführer der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Obere Saar

Die Kunstprojekte am KulturOrt Wintringer Kapelle verdeutlichen in hohem Maße, welche Bedeutung auch die Kunst und Kultur bei der Bewusstseinsbildung für Nachhaltigkeit und dem damit verknüpften Auftrag der UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate hat. Das aktuelle Kunstwerk visualisiert erstmals mit der Sprache der Kunst das globale Netzwerk von aktuell 714 Modellregionen, die sich über die ganze Erde verteilen. Wir stellen mit diesem Kunstprojekt alle derzeitigen UNESCO-Bio­sphä­ren­reservate im Rahmen der MAB-Aktion PROUD TO SHARE vor, um damit als Bio­sphä­ren­reservat Bliesgau einen Beitrag zur internationalen Vernetzung bei der nachhaltigen Wissensvermittlung zu leisten. Das UNESCO-MAB-Programms hat zum Ziel, diese Aktivitäten vor den Vorhang zu bringen und so zu zeigen, wie Biosphärenreservate durch das Engagement ihrer Bewohner erfolgreich zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele beitragen.

Dr. Gerhard Mörsch, Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau

Realisierung der Skulptur „Weltenkreis Erde“: Martin Steinert (Bildhauer) Kurator: Peter Michael Lupp, Regionalverband Saarbrücken (Idee/Konzeption/Text) Kooperationspartner: Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Obere Saar e.V./Wintringer Hof, Regionalverband Saarbrücken, Bio­sphä­ren­zweckverband Bliesgau, junge bühne auersmacher, katholische Kirchengemeinde Maria Heimsuchung, Gemeinde Kleinblittersdorf, Deutsche UNESCO-Kommission Logos Unesco und MAB (Man and the biosphere) Programm Diese Information zum Download/Ausdrucken

Kurzbiografie des Künstlers

1959In Saarbrücken geboren
1979–81Ausbildung zum Bildhauer
1981–85Studium der Kunstgeschichte, Universität Saarbrücken
1984–87Führung einer Galerie für zeitgenössische Kunst, Saarbrücken
Seit 1988­Freischaffender Bildhauer
1999–2007Atelier in der Alten Kapelle, Sulzbach
Seit 2009Atelier im KuBa, Saarbrücken
www.martinsteinert.net