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STERNENWEG CHEMIN DES ÉTOILES

Ebene der Emotionen

Das menschliche Sozialverhalten, das insbesondere auf Emotionen basiert, bildet einen wesentlichen Faktor, damit ethische und moralische Wertvorstellungen nicht nur verstanden und respektiert, sondern auch verinnerlicht werden. Nur so können sie im alltäglichen Handeln auch eine Relevanz bekommen und Frieden und Gemeinwohl fördern und voranbringen.

Toleranz

Ohne Toleranz können wir kein Mitgefühl entwickeln.

Dalai Lama

Toleranz bezeichnet das Akzeptieren und Respektieren der Sichtweisen, Handlungen und Gebräuche anderer und ist ein zentrales Wesensmerkmal der Demokratie. Toleranz ist zugleich eine wichtige Voraussetzung für Gleichberechtigung, Vielfalt und die Vermeidung von Ausgrenzung. Im gesellschaftlichen Diskurs hat Toleranz eine große Bedeutung. Sie wird z.B. im Zusammenhang mit Religiosität, sexuellen Neigungen, kulturellen Unterschieden und alternativen Wertesystemen und -ge­mein­schaf­ten diskutiert. Die Grenzen der Toleranz liegen dort, wo anderen diese grundlegende Form der Achtung und Gleichbehandlung vorenthalten wird. Die Verantwortung dafür, dass diese Grenzen beachtet werden, kann allerdings nicht vollständig an den Staat abgetreten werden. An erster Stelle sind es die Menschen selbst, die dazu verpflichtet sind, Toleranz zu üben und anderen mit Duldsamkeit, Geduld und Achtsamkeit zu begegnen.

Junge Pilgerin in Kirche gibt ihrer Begeisterung Ausdruck

Frage: Erkenne und erlebe ich die Vielfalt im Zusammenleben innerhalb unserer Gesellschaft als bereichernd? Sehe ich mich als Teil einer weltoffenen Gemeinschaft?

Impuls: Ich öffne mich auf meinem Weg dafür, die Wirklichkeit sensibel und achtsam wahrzunehmen. Ich übe unterwegs meine Toleranz- und Dialogfähigkeit im respektvollen Umgang mit anderen Sichtweisen. Gleichgültigkeit gegenüber meinen Mitmenschen ist mir fremd.

Welche eigene Idee dazu habe ich für den heutigen Weg?

Freundschaft

Schweigen umgibt alles gemeinsame Handeln und alles Zusammenleben

Freundschaft braucht keine Worte

Sie ist die Einsamkeit die von der Furcht vor der Einsamkeit befreit ist.

Unbekannter Autor

Freundschaft bezeichnet eine von Zuneigung geprägte Beziehung, die auf gegenseitiger Sympathie, Wertschätzung und Vertrauen basiert. Für unser soziales Miteinander sind Freundschaften von großer Bedeutung. Aristoteles bezeichnete Freundschaft als „eine Seele in zwei Körpern“. Cicero erkannte „den sicheren Freund in unsicherer Lage“. Die Freundschaft zu einem anderen Menschen geht darüber hinaus auch mit einer immerwährenden Vertiefung der Selbsterkenntnis im Gegenüber einher. Im übertragenen Sinne bezeichnet Freundschaft auch ein gutes und oft vertraglich geregeltes politisches Verhältnis zwischen Völkern oder Nationen (z. B. „deutsch-französische Freundschaft“).

Älterer Mann sitzt vor steinernem Wegekreuz am Rande einer Wiese und macht sich Notizen

Frage: Welche Emotionen leiten mich bei dem Gedanken an Freundschaft?

Impuls: Auf meinem Weg widme ich Zeit für Gedanken an Freunde und bedanke mich im Geiste dafür, an ihrem Leben teilhaben zu können. In guten und in schlechten Tagen können sie auf mich zählen.

Mitgefühl

Das Mitgefühl mit allen Geschöpfen ist es, was Menschen erst wirklich zum Menschen macht.

Albert Schweitzer

Mitgefühl umschreibt die Anteilnahme an der Situation eines anderen Individuums und ist eine natürliche, im Menschen angelegte Fähigkeit. Das eigene Gefühl tritt dabei in Resonanz mit dem Gefühl eines anderen Lebewesens. In der Anteilnahme an den Gefühlen anderer erlernen Menschen, besser mit den eigenen Emotionen umzugehen. Eine Abwandlung von Mitgefühl ist Empathie, die Menschen hilft, sich in die Gedanken des Gegenübers einzufühlen, sie zu verstehen, darauf einzugehen und entsprechend zu reagieren. Mitgefühl für andere menschliche und nichtmenschliche Wesen setzt Akzeptanz des eigenen Ichs und Liebe zu sich selbst voraus.

Junge Frau in Kirche schaut zu jungem Mann mit geschlossenen Augen

Frage: Was denke und fühle ich über mich selbst? Mit welchen Gefühlen gegenüber anderen bin ich unterwegs?

Impuls: Ich beobachte auf meinem Weg auch meine Gefühlswelt für mich und andere. Jedem Menschen, dem ich begegne und Menschen an die ich gerade denke, wünsche ich Gutes und segne sie im Stillen.

Welche eigene Idee dazu habe ich für den heutigen Weg?

Solidarität

Gemeinsam statt einsam

Begleiten statt leiten Frei Raum Erobern Zugehören zusammen wachsen Wunder tauschen Blicke wenden Nähe schenken Hoffnung spenden weiterdenken

Besser als sonst

Peter Michael Lupp

Solidarität lässt sich aus der lateinischen Wortbedeutung „gediegen, echt, fest“ ableiten und steht damit im Zusammenhang mit Beständigkeit, Kontinuität und Stabilität. Solidarität beschreibt das Zusammenhalten mit und die Unterstützung von anderen Menschen, deren Ideale, Werte und Ziele man teilt. Sie braucht einen öffentlichen Raum und Nähe, um Anteilnahme, Verbundenheit und Mitgefühl gegenüber anderen zum Ausdruck zu bringen. Dabei geht es auch darum, in einer weltoffenen Gemeinschaft in freundschaftlicher Haltung zusammenzuwachsen, um friedlich für gemeinsame Werte einzutreten.

Gruppe

Frage: Mit welchen weltoffenen europäischen Werten bin ich im Einklang und fühle mich darüber mit anderen verbunden?

Impuls: Meine Begegnungen unterwegs erinnern mich an das verantwortliche Handeln für die Gemeinschaft der Menschen, insbesondere in Zeiten von Krisen. Diesen Gedanken pflanze ich in mein Innerstes und er schenkt mir ein Gefühl der Solidarität gegenüber anderen Menschen, Selbstvertrauen und Kraft. Soweit es mir möglich ist, möchte ich Menschen in meiner Umgebung in Not, Krankheit und Verzweiflung beistehen.

Begegnung der Kulturen

Fremde(r) reiche mir über die Schwellen die Hand zum WIR

Lass uns Horizonte weiten Heimat schenken Welten öffnen Zukunft hoffen Frieden stiften und tief berühren

Peter Michael Lupp

In der Begegnung mit anderen Kulturen, Landschaften und mit dem Fremden entstehen unwillkürlich immer wieder neue Eindrücke und Verbindungen. Mit ihnen können Menschen in Resonanz treten und dadurch einen Beitrag zu einem europäischen Zusammengehörigkeitsgefühl leisten. Ziel ist es, eine ethisch tragfähige und achtsame Verknüpfung zwischen den Menschen, ihrer verschiedenartigen kulturellen Prägung, Herkunft und geistigen Haltung zu kultivieren. Mit der weltoffenen Begegnung und dem freundschaftlichen Austausch mit Menschen aus anderen Kulturen geht auch eine Sensibilisierung für die Bedeutung der Achtung der Menschenwürde, die Gleichheit und den Schutz der Menschenrechte einher.

Pilger steht mit ausgebreiteten Armen auf Wiese und schaut grüne Landschaft

Frage: Bin ich offen für Begegnungen unterwegs? Mit welcher Wertschätzung und welchem Respekt begegne ich auf meinem Weg Menschen aus anderen Kulturen?

Impuls: Vielfalt und ein würdevoller Umgang mit unterschiedlichen Kulturen und ihren Lebensgewohnheiten ermöglichen uns ein neues Sehen und Verstehen. Sie sind eine Bereicherung der Gesellschaft und des alltäglichen Lebens: selbstverständlich gemeinsam, offen, in Vielfalt leben.

Welche eigene Idee dazu habe ich für den heutigen Weg?