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Unterwegs
für die Seele
Europas

Ebene der Werte

Auswahl gesellschaftlicher Grundwerte als Rahmenbedingung eines selbstbestimmten, menschenwürdigen und schöpferischen Zusammenlebens.

Damit es Frieden in der Welt gibt, müssen die Völker in Frieden leben.   Damit es Frieden zwischen den Völkern gibt, dürfen sich die Städte nicht gegeneinander erheben.   Damit es Frieden in den Städten gibt, müssen sich die Nachbarn verstehen.   Damit es Frieden zwischen Nachbarn gibt, muss im eigenen Haus Frieden herrschen.   Damit im Haus Frieden herrscht, muss man ihn im eigenen Herzen finden.

Laotse, chinesischer Philosoph, 4.-3. Jh. v.Chr.

Frieden bezeichnet einen Zustand zwischen Einzelnen, Gruppen oder Staaten, der frei von (gewaltvollen) Auseinandersetzungen und Kriegen ist und in welchem aufkommende Konflikte mithilfe von Regeln und Gesetzen gewaltfrei beigelegt werden. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist die Tugend der „Friedfertigkeit“ und die Bereitschaft, sich aktiv um Frieden zu bemühen. Auch der einzelne Mensch kann in der Selbsterfahrung, in der Auseinandersetzung mit sich selbst ein Gefühl von „Infriedenheit!“, einen sog. „inneren Frieden“ erreichen. Den (inneren) Frieden zu suchen, bedeutet einen Lebensweg einzuschlagen, der sich darauf ausrichtet, im Einklang und in Harmonie mit sich selbst zu leben. Dies ist die Basis dafür, auch nach außen hin Frieden finden zu können und diesen in die Welt hinauszutragen.

Zwei Pilger vor Kriegsmahnmal zeigen ein Plakat

Frage: Wie viel Bedeutung schenke ich dem inneren Frieden in meinem Leben?

Impuls: Jeder Schritt zum eigenen inneren Frieden wirkt sich auf den Frieden im Außen aus.

Jede friedvolle Haltung und Handlung schenkt Dir innere Kraft und Zuversicht und ist ein Beitrag zur Allverbundenheit und zum Frieden in der Welt.

Welche eigene Idee dazu habe ich für den heutigen Weg?

Humanität steht als Begriff für (Mit-)Menschlichkeit und die kontinuierliche kulturelle Bildung des Geistes, die auf die Verwirklichung der Menschenrechte, auf Hilfsbereitschaft und Teilnahme abzielt. Es geht um die Stellung des Menschen in der Welt und für die Welt: Verantwortungsbewusst zu sein, der Wahrheit auf der Spur zu folgen und das Innerste, was das Menschsein ausmacht – die Conditio humana – zu ergründen. Humanität wird sowohl durch den Einzelnen als auch durch die jeweilige Kultur, die sie ausübt, definiert und verlebendigt. Zum humanitären Weltbild zählen in den meisten Kulturen die Werte Würde, Verbundenheit, Mitgefühl, Güte, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit. Zu den elementaren Voraussetzungen einer humanen Lebensführung gehören Offenheit und Freundlichkeit. Die Fähigkeit, die Polaritäten, die sich auf jedem individuellen Lebensweg ergeben, zu erkennen und sie im Wechselspiel zwischen der Innen- und Außenwelt auszubalancieren, falls möglich zu versöhnen, gehört zu den Wesensmerkmalen der Humanität.

Zwei ältere Pilgerinnen auf Waldweg sind sich zugetan

Frage: Wann und in welchen Lebensbereichen bin ich mitmenschlich?

Impuls: Auf meinem Lebensweg möchte ich auf meine ureigene Art und Weise menschlich sein. In dieser Haltung möchte ich ganz besonders auch im Kleinen wirken.

Welche eigene Idee dazu habe ich für den heutigen Weg?

Der Zweck unseres Daseins sei auf Bildung der Humanität gerichtet. Unsere Vernunfttätigkeit soll zur Vernunft, unsere feineren Sinne zur Kunst, unsere Triebe zur echten Freiheit und Schönheit, unsere Bewegungskräfte zur Menschenliebe gebildet werden.

Johann Gottfried von Herder (1744-1803)

Freiheit ist ein Privileg, von dem noch immer viele Menschen ausgeschlossen sind. Frei zu sein bedeutet, Entscheidungen selbstbestimmt und ohne äußeren Zwang treffen zu können. Zur Freiheitserfahrung gehört jedoch, dass der Mensch den Unterschied von Freiheit und Unfreiheit empfinden kann. Dies bedeutet paradoxerweise, dass Freiheit zur Entfaltung auch Grenzen braucht, die im Streben nach der eigenen Freiheit reflektiert werden müssen. Freiheit erfordert Selbsterkenntnis und Eigenverantwortung im Denken und Handeln. Frei ist, wer mit sich selbst in Einklang steht und das Geschenk der Freiheit mit Dankbarkeit und Sinn ausgestaltet.

Frau mit ausgebreiteten Armen auf Felsvorsprung am windbewegten Wasser

Frage: Welche Freiheiten genieße ich aktiv. Ist mir das Privileg, in Freiheit zu leben, bewusst?

Impuls: Erkenne Dich selbst! Mit jedem Schritt komme ich mir näher, finde mich, lebe aus der Mitte, werde wahrhaftiger und freier im Denken und Handeln.

Welche eigene Idee dazu habe ich für den heutigen Weg?

Demokratie heißt immer: die Bereitschaft, nicht nur die eigenen Interessen zu sehen, und die Fähigkeit zum Ausgleich und Kompromiss.

Frank-Walter Steinmeier

Die Demokratie (von altgriechisch δημοκρατία‚ Herrschaft des Staatsvolkes) bildet die Grundlage unserer europäischen Gesellschaft. In demokratischen Staaten geht die Regierung durch (freie und gleiche) politische Wahlen aus dem Volk hervor. Zu den wichtigsten Merkmalen der Demokratie zählen Meinungs- und Pressefreiheit, Gewaltenteilung, Verfassungsmäßigkeit sowie Schutz der Grund-, Bürger- und Menschenrechte. Eine demokratische Kultur darf die ethischen und religiösen Lebensformen, die in einem pluralistischen Gemeinwesen zusammenkommen, weder ignorieren noch negieren, sie muss sie vielmehr in sich aufnehmen und so integrieren, dass der Grundsatz des Respekts für alle Bürger gleichermaßen gilt. Demokratie braucht Menschen, die ein Interesse am Gemeinwesen und Gemeinwohl hegen und bereit sind, sich aktiv für sie zu engagieren. Dies setzt voraus, dass sich die Menschen untereinander als gleichwertig respektieren, das eigene Interesse nicht absolut setzen und den Mut zum offenen, fairen Meinungsstreit, aber auch zum Kompromiss haben. Insofern ist die Demokratie auch die maßgebliche Voraussetzung für Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Eine demokratische Lebensgestaltung innerhalb von Gemeinschaften sucht daher immer einen konstruktiven Ausgleich zwischen dem Ich und dem Wir.

Pilgergruppe sitzt auf Treppenstufen neben Kirche

Frage: Welche Bedeutung hat für mich die bürgerliche Zusammengehörigkeit? Welche aktiven Beiträge leiste ich zum Gemeinwohl der Gesellschaft, in der ich lebe? Bin ich bereit, für die Rechtsstaatlichkeit, den Schutz der Menschenrechte und die Gleichwertigkeit aktiv einzutreten, wenn es erforderlich wird?

Impuls: Ich öffne mich auf meinem Weg für die Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt in unserer Gesellschaft. Ich stehe dafür ein, allen Menschen ein friedvolles Leben in demokratischen Strukturen zu ermöglichen.

Welche eigene Idee dazu habe ich für den heutigen Weg?